Handhabungsaufgaben und zusätzlich Fertigungs- und Mon- tageprozesse sowie die Qualitäts- sicherung. Die vielfältigen Anfor- derungen der Produktionstechnik bewältigt die WSK mithilfe der intelligenten Kooperation und Kopplung der eingesetzten Roboterkinematiken. Die Redu- zierung oder sogar der Verzicht auf teure, wenig flexible Spe- zialmaschinen innerhalb eines Wertstroms erhöht die Flexibilität der Produktionskette stark und erleichtert eine Umstellung auf andere Endprodukte enorm. Im Rahmen des Exzellenzuniversi- täts-Vorhabens KIT Future Fields wurde die Initiative Wertstrom- kinematik mit einem Projekt- budget von 1,8 Millionen Euro gestartet, an dem zehn weitere Institute des KIT und der Hoch- schule Karlsruhe arbeiten. Erste Ergebnisse der Initiative und der aktuelle Entwicklungs- stand des Demonstrators können bereits jetzt in der Forschungsfabrik begutachtet werden. Projektbeispiel MoPaHyb (Modulare und rekonfigurierbare Produktionsanlage für hochbelast- bare Hybridbauteile) Die »Multi-Material-Bauweise« ist ein vielversprechender Ansatz für strukturelle Leichtbauanwen- dungen und damit zur Erreichung der Klimaziele. Schwankende Los- größen, Variantenvielfalt und die damit verbundenen Anlageninves- titionen für einzelne Produkte er- schweren jedoch die ökonomische Fertigung und damit die Serien- einführung. In dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt MoPaHyb entwickelten vierzehn Partner aus Industrie und Forschung eine modulare und rekonfigurierbare Produktionsanlage mit PLUGand- WORK-Steuerungsarchitektur, die leicht an ein breites Spektrum verschiedener hybrider Bauteile angepasst werden kann. Kern die- ser Steuerungsarchitektur bildet das Basismodul als Leitsteuerung, mit dem Produktionsmodule über einheitliche Kommunikations- Vollautomatisierte Produktionszelle zur Herstellung hybrider Thermoplast- Strukturbauteile (MoPaHyb Projekt). Das Transferzentrum »Hybrider Leicht- bau« am Fraunhofer ICT steht mehrere Jahre für Schulungen zur Verfügung. Protokolle und -Schnittstellen ver- bunden werden. Konfiguration, Inbetriebnahme und Rekonfigu- ration erfolgt über einen soge- nannten Modulbaukasten, der den Prozess des Anlagenengineerings deutlich verkürzt und damit wirt- schaftlich attraktiv macht. Zur De- monstration des neuen Anlagen- und Steuerungskonzepts wurde eine Referenzproduktionsanlage am Fraunhofer ICT in Pfinztal auf- gebaut, die innovative Leichtbau- technologien, wie das thermoplas- tische Tapelegen oder den Lang- faser-Direktspritzguss umfasst. Das wbk führt das Konzept der modu- laren, rekonfigurierbaren Anla- gensteuerung an einer Demonstra- tions- und Schulungsanlage in der Karlsruher Forschungsfabrik fort. Referenzen [1] Wiendahl, H.-P. et. al.: Changeable manu- facturing – classification, design and operation. Annals of the CIRP 56/2/2007, pp.783-803. [2] Hong, Xuan-Luu et al. Fähigkeitsmodell für die Sensor-/Aktor-Rekonfiguration. atp magazin, [S. l.], v. 61, n. 9, p. 64-71, Sept. 2019. 11